Lehrgang für Drohnenpiloten (bis 250 g) – Rechte und Pflichten
Einleitung
Drohnen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, sei es als Hobby oder für professionelle Einsätze. Auch leichte Drohnen unter 250 Gramm unterliegen in Deutschland und der EU bestimmten Regeln. Dieser Lehrgang vermittelt dir das nötige Wissen, um deine Drohne sicher, verantwortungsvoll und gesetzeskonform zu fliegen.
1. Grundlagen der Drohnennutzung
1.1 Was ist eine Drohne?
Eine Drohne ist ein unbemanntes Luftfahrzeug (UAV – Unmanned Aerial Vehicle), das ferngesteuert oder automatisch fliegen kann.
1.2 Klassifizierung von Drohnen
Drohnen werden in verschiedene Klassen unterteilt. Für Drohnen unter 250 g gilt die "offene Kategorie" (Open Category) gemäß der EU-Drohnenverordnung.
Drohnen bis 250 g gehören zur C0-Kategorie, wenn sie CE-zertifiziert sind, oder fallen unter "Bestandsdrohnen", wenn sie vor 2024 gekauft wurden.
2. Rechtliche Vorschriften für Drohnen bis 250 g
2.1 Registrierungspflicht
Eine Registrierung beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) ist erforderlich, wenn die Drohne über eine Kamera verfügt oder personenbezogene Daten erfassen kann.
Die elektronische UAS-Betreiber-ID muss sichtbar an der Drohne angebracht sein.
2.2 Versicherungspflicht
In Deutschland ist eine Drohnen-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben – unabhängig vom Gewicht.
Die Versicherung schützt vor Schäden, die durch die Drohne verursacht werden.
2.3 Drohnenführerschein (EU-Kompetenznachweis A1/A3)
Für Drohnen unter 250 g ist in der Regel kein Drohnenführerschein erforderlich.
Sollte die Drohne aber nicht CE-zertifiziert sein oder für andere Zwecke genutzt werden, kann der A1/A3-Nachweis erforderlich sein.
2.4 Flughöhen- und Sichtweite-Regeln
Maximal erlaubte Flughöhe: 120 Meter über dem Boden.
Die Drohne muss immer in Sichtweite geflogen werden.
3. Flugverbotszonen & erlaubte Flugorte
3.1 Wo darfst du nicht fliegen?
Über Menschenansammlungen
In der Nähe von Flughäfen (mind. 5 km Abstand)
In der Nähe von kritischer Infrastruktur (z. B. Kraftwerke, Gefängnisse, Regierungsgebäude)
Über Wohngrundstücken ohne Erlaubnis des Eigentümers
Über Naturschutzgebieten (Bodenbrüter, Wildschutz)
3.2 Wo darfst du fliegen?
Auf offenen Feldern und Wiesen
Auf privatem Gelände mit Genehmigung
In Drohnen-Flugzonen (z. B. Modellflugplätze)
3.3 Nutzung von Drohnen-Apps
Apps wie "DFS Drohnen App" oder "Drone Assist" helfen dabei, No-Fly-Zones zu erkennen.
4. Datenschutz & Persönlichkeitsrechte
4.1 Aufnahmen von Personen
Das Filmen von Personen ohne Zustimmung verstößt gegen das Datenschutzrecht (DSGVO).
Keine Veröffentlichung von Bildern/Videos ohne Einwilligung.
4.2 Datenschutz in Wohngebieten
Drohnen mit Kamera dürfen nicht über fremden Grundstücken ohne Erlaubnis betrieben werden.
5. Technische Anforderungen & Wartung
5.1 Ausstattung der Drohne
Ein Remote-ID-System ist für Drohnen über 250 g Pflicht, aber für kleinere Drohnen empfohlen.
CE-Kennzeichnung beachten: C0-Zertifizierung für neue Drohnen bis 250 g.
5.2 Wartung & Sicherheitschecks
Akku-Status regelmäßig überprüfen
Propeller und Motoren auf Schäden kontrollieren
Software-Updates durchführen
6. Praxis – Sicherer Drohnenflug
6.1 Vor dem Start
✅ Standort prüfen (keine Verbotszone)
✅ Wetter checken (kein starker Wind, kein Regen)
✅ Akkus geladen?
✅ Propeller befestigt?
✅ Notfallprozeduren kennen
6.2 Während des Flugs
✅ In Sichtweite fliegen
✅ Abstand zu Hindernissen halten
✅ Keine Personen gefährden
✅ Akku-Level im Blick behalten
6.3 Nach der Landung
✅ Drohne abschalten
✅ Akku entnehmen und lagern
✅ Speicherkarte sichern
7. Erweiterungen und nächste Schritte
7.1 Weiterführende Kenntnisse
Erwerb des Drohnenführerscheins A1/A3
Flugmanöver üben (z. B. GPS-lose Steuerung)
Fotografie und Videografie mit Drohnen verbessern
7.2 Drohnen-Flugrecht international
Vor Reisen immer lokale Gesetze prüfen (z. B. Frankreich: Registrierung nötig).
Fazit
Drohnen unter 250 g haben viele Freiheiten, aber auch Regeln. Mit diesem Lehrgang bist du bestens vorbereitet, um sicher und gesetzeskonform zu fliegen!